PHANTOM LIMBS Mein Freund, der Baum Ein Streetart Projekt von Keyvan Paydar
„Is it a bird, is it a frog, is it a flower, is it a mushroom, is it a nest, is it a hand, is it a gum, is it an udder? NO! It is a Phantom Limb! YEAHHHH!
Wo einst ein saftiger Ast, entsprießen dem Baum nun neue Glieder.
Wir feiern das persische Neujahrsfest und zugleich den Frühling. Auf schier wundersame Weise erwachen Gräser, Sträucher und Bäume aus ihrem Winterschlaf und demonstrieren uns so ihre unbändige Kraft. In Phantom Limbs (Phantomschmerzen), der Arbeit von Keyvan Paydar, entsprießt das Leben neu. Organisch bunte Plastiken als Prothesen für amputierte Gliedmaßen der geplagten, oft verstümmelten Natur, deren Phantomschmerzen uns als Täter oder Opfer gleichermaßen quälen, erblühen auf harzblutenden Narben. Es sind Phantome, die sich wie der unsichtbare Atem der Natur im Frühling als Knospen in Form farbiger Blasen manifestieren.
Keyvan Paydar, geboren in Teheran, Iran. Freischaffender Künstler und Kurator. Lebt und arbeitet in Graz.
Einleitende Worte: Johannes Mindler-Steiner (AAI) und Keyvan Paydar
Frei improvisierte Musik: Avanaz Hassani (Violine, Daf), Ivan Trenev (Akkordeon), Manuel Clemente (Schlagzeug, Vibraphone), Andre Menrath (Melodika), Dominik Kreuzer (Trompete).
Eröffnung Wann: Mittwoch, 25. April 2018, 19:00 Uhr
Phantom Limbs ist ein temporäres Streetart Projekt von Keyvan Paydar
Fotos: Keyvan Paydar und Nikola Milatović
Paydars künstlerischen Arbeiten werfen umwelttechnische und sozio-politische Fragen auf, ohne dabei den Humor zu verlieren. Ganz im Gegenteil. In Phantom Limbs, mein Freund der Baum sprießt scheinbar das Leben aus einem abgestorbenen Ast neu. Organisch bunte Plastiken als Prothesen für amputierte "Gliedmaßen" der geplagten, oft verstümmelten Natur, deren Phantomschmerzen sich vom Menschen nur erahnen lassen, finden sich wie selbstverständlich in der Landschaft, kreieren neue Konstellationen und Assoziationen. Sie plädieren nicht vordergründig für mehr Umweltschutz und Achtsamkeit im Hinblick auf die Natur, sondern führen uns "nur" in eine schöne neue Welt der Künstlichkeit, die sich von unserer gegenwärtigen gar nicht mehr sehr unterscheidet, aber es bleibt immer noch unsere Entscheidung, ob wir diesen weiteren Schritt auch noch gehen wollen.