Das Schaumbad ist sehr zufrieden direkt zwischen zwei Recyclingunternehmen, Schlachthof und Fernheizwerk angesiedelt. In der Umgebung wird alles abgelagert, was in der Stadt nicht gerne gesehen wird, vom materiellen bis zum sozialen "Abfall": die Justizanstalt Karlau, das drittgrößte Gefängnis Österreichs ist ebenso in diesem Gebiet wie das "Ressidorf", eine Betreuungseinrichtung für Obdachlose. Hier gibt es Laufhäuser (Bordelle), migrantische Gebetsräume, zwei Friedhöfe, sowie vorbildlich angelegte Sozialbausiedlungen. Doch wie lebt es sich hier, zwischen Gefängnis, Mülldeponie, Schlachthof und Zentralfriedhof?
Die Künstler*innen des Schaumbades untersuchen die Arrangements des Zusammenlebens verschiedener Kraftfelder, das Leben und Arbeiten im Industriegebiet. Intention ist die Erfassung einer lebendigen Industrielandschaft, die Koexistenz von Waren- und Energieproduktion, (After-)industriellen Produktionsformen, Kunst und Leben.
Text: Eva Ursprung
Klang Installation: Juan Pablo Trad Hasbun Fotos: Sadegh Heydarifard